«Es begann alles mit einem mobilen Kino», erzählt die Präsidentin des Fördervereins Cinema Meiringen, Hanna Gubler.
«In den Dreissiger- und Vierzigerjahren stellte die Familie Schönbucher ein mobiles Kino für die Arbeiterinnen und Arbeiter der Grimsel-staumauer auf die Beine.» Im Hotel Weisses Kreuz, der
heutigen Hasli Lodge, fanden die bewegten Leinwandbilder ein festes Zuhause und wurden 1946 in den Neubau gleich nebenan gezügelt. Meiringen hatte ein eigenes Kino! Angebot wie in der
Grossstadt.
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«Als wir von Bern nach Meiringen zogen, war ich überrascht über das Angebot des hiesigen Kinos», erinnert sich Hanna Gubler an ihren ersten Besuch an der Kirchgasse 7. Zum UNO-Jahr der Berge 2002
startete die begeisterte Kinogängerin zusammen mit Max Ursin kurz entschlossen ein Filmfestival. Die thematischen Filme wurden in Meiringen, Brienz und in einer KWO-Kaverne gezeigt. So kam Hanna
Gubler in Kontakt mit Nelly Schönbucher, die mit über 80 immer noch mit beiden Beinen in der Welt des Cinemas stand. «Leider starb Frau Schönbucher, noch bevor das Filmfestival startete.» Obwohl
sie von sich sagt, sie hätte «keine Ahnung von Kino» gehabt, beteiligte sich die Mitinitiantin des Filmfestivals an den Verhandlungen zum Erhalt des Kinos Meiringen. Sie gründete zusammen mit
Gleichgesinnten den Förderverein Cinema Meiringen. Der Verein sorgt bis heute dafür, das Abenteuer mit den bewegten Bildern am Laufen zu halten. Die Gründungsmitglieder sind immer noch dabei –
nebst Hanna Gubler sind dies Doris Heiniger, die das Kino erwarb, und Urs Christen, der Elektrofachgeschäftsinhaber, der sich um die wichtige lokale Werbung kümmert. Damit der Kinobetrieb an fünf
Tagen in der Woche und mit häufig wechselnden Filmen so reibungslos funktioniert, arbeiten rund dreissig Personen an der Kasse, im Operatorraum, im Kinosaal oder hinter den Kulissen mit. Sie alle
können sich auf die Solidarität der Kinofans und der gesamten Bevölkerung sicher sein. Wir zeigen auch gerne Filme mit Lokalbezug. Diese werden vom Publikum gewünscht und ziehen viele Kinofans
aus der Gegend an. So wurde beispielsweise «Der Käsemacher» gezeigt, der auf verschiedenen Alpen in der Gegend aufgenommen wurde. Das war ein Riesenerfolg. Zuletzt zeigte sich die Solidarität bei
der Umstellung auf Digitalbetrieb. Die nötige Ausrüstung konnte nach nur drei Monaten mit einem Spendenaufruf finanziert werden. Für Hanna Gubler ein schönes Zeichen – «Es zeigt, dass das Kino
ein Kulturbaustein ist, den es in Meiringen einfach braucht.»